Spike veröffentlichte am 12. April 2010 ein Review zu unserem „Das Pinke Album“ im Uglypunk Fanzine:
NORDWAND gehen mit einem ähnlichen Konzept zu Werke wie ihre Kollegen von PFLANZER, nur mit dem Unterschied, dass sie nicht nur bei einer Rechtsrockband, sondern gleich bei mehreren Wildern. Das sie sich damit nicht nur Freunde machen, liegt nahe. Als linker Kritiker kann man sicherlich den Vorwurf in den Raum stellen, das man sich zur Umsetzung der Songs erst einmal genauer mit dem Original beschäftigen muss. Aufgrund eines Interviews mit den Jungs, dass wir einst zu Taugenix Zeiten führten, wissen wir allerdings, dass ein Bandmitglied mal in der Jugendarbeit tätig war und ihm dort einige Rechtsrock Scheiben in die Hände gefallen sind. Zeitgleich kam die JEWDRIVER / JESUS SKINS Split auf den Markt und die Idee war geboren. Die Original Songs, so beteuern NORDWAND, werden ausschließlich unter einem professionellen Augenmerk unter die Lupe genommen, quasi um am Ende die bestmöglichte Verarsche herauszubekommen. Dass die Verarschten selbst das alles andere als lustig finden, versteht sich von selbst. Konsequenzen für ihr Treiben wurden NORDWAND bereits von rechter Seite angedroht, aber da Teile der Band aus den Berliner Stadtteilen Marzahn und Hellersdorf kommen und schon früher wegen politischen Einstellungen oder der Arbeit in diversen Antifa Gruppen regelmäßig von Nazis aufs Maul bekommen haben, können sie mit den Drohungen scheinbar ganz gut umgehen.
Nun aber endlich zum Inhalt. Es gibt also Coverversionen aus dem anderen Lager, natürlich mit anderen Texten versehen. Da ich die Originale nicht kenne, weiß ich zwar nicht, wer hier so alles durch den Kakao gezogen wird, aber ich kann´s mir in etwa schon denken. Wer hingegen mal gelauscht hat, was der Feind musikalisch so von sich gibt, für den es sicherlich etwas spannender. Für die Zuhörer, die sich mit unbefleckter Weste ins Hörvergnügen stürzen, ist es bodenständiger Oi! Punk mit Fun Texten. Wobei natürlich nicht jeder den gleichen Humor hat und auch ich mit Texten der Sorte “So sind wir“ oder “Ommi Ommi“ weniger anfangen kann. Aber es gehen ja auch nicht alle Songs in diese Richtung und die meisten Parodien kommen glücklicherweise ohne Analsex oder Sex mit Großmüttern aus.
Umschreiben wir es mal so, viele Textpassagen sind gewagt, aber wer zum Lachen nicht ständig in den Keller geht, dem wird es auch außerhalb der Katakomben bei manchen Zeilen die Mundwinkel nach oben ziehen. NORDWAND sind halt against Niveau und daraus machen sie keinen Hehl. Spike