Review zum „Das Pinke Album“ im Rock’n’Rebel Fanzine

Review zum “Das Pinke Album” im Rock’n’Rebel Fanzine (Screenshot vom 23.03.2014)
Review zum “Das Pinke Album” im Rock’n’Rebel Fanzine (Screenshot vom 23.03.2014)

Lausitzrocker veröffentlichte am 26. Oktober 2010 ein Review zu unserem „Das Pinke Album“ im Rock’n’Rebel Fanzine:

Was mag man von einer Band halten, die sich Lieder bekannter und bekennender Rechtsrockbands schnappt und diese covert, um den rechten Abschaum zu provozieren? Sicher gibt es da einige Kritiker, aber betrachtet man das genaue Motiv hinter dieser Sache, findet sich wenig Verwerfliches. Wie auch immer – NORDWAND aus Berlin sind nun mit ihrem Pinken Album am Start und liefern 13 frische Songs.

Da mir  bei den meisten Songs die Sachkenntnis fehlt, um zu sagen welches genaue Lied hier parodiert wird und da ich dann an anderer Stelle auch keine “Werbung” für rechte Bands machen möchte, werde ich zu dem Background der Songs relativ wenig bis gar nichts sagen. Los gehts mit “Wir rocken die VBB”, welcher in extrem prolliger Weise die Freude am Schwarzfahren in Berlin/Brandenburg schildert. “Nordwand” fällt da mit einem anfänglichen Klavier und Mundharmonika schon ziemlich aus der Reihe, aber irgendwie ist mir der Song fast schon zu “normal” für Nordwand-Verhältnisse.

Das ändert sich dann allerdings sehr krass mit “Ommi Ommi” – wie erklär ich den Inhalt nun am besten auf jugendfreier Art? Vielleicht mit dem deutschen Sprichwort: “Auf alten Pferden lernt man das Reiten” – wobei “reiten” in vielerlei Hinsicht gedeutet werden kann. “Weiter” ist ein Song über zu zeitige “Freude” bei einem spontanen Date in einer Kneipe. “Volk geh drauf” spricht dann eher die Zuhörerfraktion mit schwarzerem Humor an, da es extrem misanthrop ist. “Immer bis ich reier” bedarf wohl kaum einer Erläuterung und “So sind wir” dürfte wahrscheinlich dank Youtube schon sehr bekannt sein auch wenn mir eine sexuell Vorliebe für Thomas Anders schon recht abartig erscheint.

Auch eine Hymne auf die Partei “Die PARTEI” (der politische Arm des Faktenmagazins “Titanic”) findet sich hier und rechnet mal eben mit allen etablierten politischen Parteien ab. Tja, da wird mit Parodie und durch Parodie Werbung für Parodie gemacht – wenn das nicht mal Parodie ist?! Irgendwie hab ich mich jetzt selbst verwirrt… Ganz schnell weiter mit “Im Geiste Oi!”, der den Begriff Oi einfach mal auf den Punkt bringt durch die Aussage, das Faschodeppen in der Szene absolut nichts zu suchen haben. Für mich ist dieser Song ganz klar eine der wirklich ernst gemeinten Kernaussagen dieses Albums, welcher absolut keine Zweifel an den Intentionen der Band lässt!

Deutlich weniger Ernst findet sich bei “Ne Mauer” – wobei ich ja persönlich auch für einen Wiederaufbau der Mauer bin. Nur könnte man sie doch einfach nur woanders platzieren, bspw. so rund um den Bundestag? Nur mal so als Denkanstoß.  Bleiben noch drei Songs über: “In der Spree und in der Oder” ist mal wieder richtig schön bekloppt und kommt mit flachem Witz daher, “Noitral Radikal” beleuchtet die extreme Mitte und “Fussball” ist einfach ein Hasslied auf die sowieso schon gehassten Schiedsrichter.

Tjoa, das war dann auch die Platte. Thematisch gesehen bekommen Faschos hier die volle Breitseite an Humor und Spott ab! Das ist in meinen Augen auch die richtige Waffe, denn mit Humor können DIE nicht dienen und hocken bei dem Hören dieser Platte in Muttis Kinderzimmer und ärgern sich still und heimlich, dass ihre weiße Unterwäsche nicht komplett braun ist. Musikalisch gesehen gibt es natürlich nicht wirklich große Highlights, was dann wohl irgendwie auch an den Vorlagen liegen mag.

Zu Bestellen gibt es die CD direkt bei der Band für nen schlappen Zehner und auch fü Leute, die mit den Originalen nichts anfangen können, ist das Album durchaus hörenswert. Ich zumindest hatte meinen Spaß dabei.