Tourbericht: Konstanz und Skins & Punks United Festival 2012

Es war ein etwas früher Sommeranfang und ausgerechnet an dem Tag, am 27. April Ein letzter Blick unter die Motorhaube vor der Abfahrt2012, mussten wir zu unserem bisher entferntesten Konzert nach Konstanz bei um die 30°C im Schatten. Mehr als 800 km Strecke waren erstmal zu überstehen. Doch zum Glück hat unser Autovermieter uns seinen besten Bus bereitgestellt – einen Sprinter mit Klimaanlage. Damit vergingen die 10 Stunden auf der Autobahn schnell – zumindest wenn man nicht fahren musste.

Die Fahrt nach Konstanz

Pimmelturm von Würzburg
Der Pimmelturm von Würzburg

Unser erster Stopp war ja nun fast ein Klassiker: Köckern. Den Grund dafür könnt ihr euch zusammenreimen ;). Nachdem die Notdurft verrichtet und der Rasthof verschönert wurde, ging es zügig ohne größere Zwischenstopps weiter, zumindest bis Würzburg, wo wir eine kurze Nicht-Autobahn-Strecke fahren mussten. Mein Fazit dazu: Die Ost-Plattenbausiedlungen sind dagegen noch schön! Als Highlight wäre jedoch der viel zu dünne Pimmelturm von Würzburg, auch bekannt als Hitlers Penis, hervorzuheben. Nach Würzburg ging es weiter in Richtung Stuttgart, wo der Verkehr etwas stockte, doch da wir ja auf die Autobahn Richtung Konstanz mussten, wurden wir nicht lange aufgehalten. Nach einer längeren Pause, bei der unser Fahrer Energie und die anderen flüssig getankt hatten, ging es zum finalen Stück nach Konstanz, wo wir dann nach insgesamt 10 Stunden Fahrt angekommen sind.

Schauen Sie rein, wir vermöbeln Sie!
Schauen Sie rein, wir vermöbeln Sie!

Konschtanz – geile Party im Contrast

Nach der langen Fahrt gönnten sich die Fahrer ein Bier oder ein anderes Getränk – und der Rest natürlich auch. Und dann wurde erstmal die Gegend erkundet. Dabei sind wir unter anderem auf eine Schreinerei gestoßen, die einen vermöbeln wollte. Doch anstatt uns vermöbeln zu lassen, sind wir lieber zurück zum Contrast, um da zu feiern – man muss ja seinem Ruf gerecht werden. Der Veranstalter war nun auch da und unsere österreichische Vorband Anarcho Noah ebenso. Getränke und gute Laune waren schon mal reichlich vorhanden. Nur die Gäste fehlten irgendwie – aber das sollte sich auch bald ändern. Doch vorher  machten Anarcho Noah noch ihren Soundcheck. Ich fühlte mich dabei an meine allererste Band erinnert. Doch als die dann ihr Konzert spielten, war ich doch positiv überrascht. Und dann kamen wir auf die Bühne. Wir haben uns schon auf unsere Live-Probe für das Skins & Punks United Festival eingestellt, doch das Publikum war einfach klasse. Selten hatten wir bisher so ein dankbares Publikum, was jeden Song gefeiert und nach über 90 Minuten immer noch nicht genug von uns hatte. Danke dafür!

Im Bodensee war, wessen Pimmel nass geworden ist

Nachdem wir (fast) die ganze Nacht mit Anarcho Noah und den Leuten aus dem Contrast gefeiert hatten, sollte es erstmal kurz zum Bodensee gehen. Es war ja Badewetter – Sonnenschein und 30 °C im Schatten. Da ist ein Bad im See eine willkommene Abkühlung – dass der See nur 9,5 °C Wassertemperatur hatte, war uns egal. Ein echter Nordwänder lässt sich davon nicht abhalten! Trotzdem wurde vorher festgelegt, welche Körperteile nass werden müssen, damit das ganze als Baden durchgeht. Erst wenn der Pimmel nass geworden ist, war man baden. Doch den meisten hat das nicht gereicht. Sich wenigstens ein Mal auf einer 3-Tage-Tour waschen war also drin!

Autofahren in Stuttgart – kann das gut gehen?

Die Fahrt von Konstanz nach Stuttgart verging schnell – kein Wunder, wenn man dabei den Scumfuck Bizarre Sampler laufen lässt! Doch in Stuttgart haben wir fast nochmal genauso lange gebraucht. Jedes Mal das gleiche! Wir haben es schon mit und ohne Navi versucht, verschiedene Navis ausprobiert, aber es scheint einfach unmöglich zu sein, sich in dieser Stadt nicht zu verfahren.  Nach gefühlten zwei Stunden Umherirrens haben wir dann nun doch das Jugendhaus Hallschlag gefunden, wo das Skins & Punks United Festival stattfand.

Skins & Punks United – ein „Grauzonenfestival“ ohne Grauzone

Skins & Punks United - Button
Skins & Punks United – Button

Und da waren wir nun: Auf dem Festival, das uns einige im Vorfeld versucht haben auszureden. Doch da wir uns nicht von vorgefertigten Meinungen beeinflussen lassen und lieber unsere eigene bilden und darauf vertrauen, waren wir dort.

Gleich am Anfang wurden wir freundlich empfangen und durch das riesige Gebäude geführt. Es mussten wichtige Fragen geklärt werden: Wo steht das Bier? Wo gibt’s was zu Essen? Wo geht’s zur Bühne? Leider habe ich dabei unsere Freunde von Abbruch verpasst. Aber egal, es spielten ja auch noch einige andere gute Bands, von denen ich die meisten aber nur kurz gesehen habe.

Doch wo war eigentlich die Grauzone? Ich habe gesucht, doch ich habe keine einzige Person mit Landser, Endstufe, Kategorie C oder anderen rechten Bekleidungsstücken und/oder Symbolen gesehen. Entweder haben sie sich nicht dafür interessiert oder sie wurden einfach nicht hereingelassen. Es waren einfach nur Skins und Punks da, die friedlich miteinander gefeiert haben. Den Veranstaltern und den Bands Rechtsoffenheit vorzuwerfen war also genauso unnötig wie Gegenveranstaltungen gegen das Festival zu organisieren.

Mein Fazit: Es war ein schönes Festival, auf dem Skins und Punks zusammen gefeiert haben. Es hat viel Spaß gemacht und es hätte noch viel voller werden können, wenn nicht gewisse Gruppierungen im Vorfeld versucht hätten, dagegen anzukämpfen. Gemeinsam erreicht man in der Regel mehr …


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